Rezension: Das Zimmer der Wunder

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Vielleicht ist es euch aufgefallen: momentan gibt es viele Berichte beziehungsweise Rezensionen über Bücher. Das liegt daran, dass ich meine Liebe zur Literatur wiederentdeckt habe und diese von nun an öfter mit euch teilen möchte. Und ich hoffe natürlich, dass ich mit meiner Begeisterung vielleicht bei dem ein oder anderen das Interesse für ein bestimmtes Buch wecken kann. 😊 Wie zum Beispiel für den Roman „Das Zimmer der Wunder. Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter“ von Julien Sandrel – ein Buch, das mich wirklich sehr berührt hat.

Thelma ist eine Karrierefrau durch und durch – sie lebt für die Arbeit, die jeden Bereich ihres Lebens einnimmt. Selbst an den Wochenenden ist sie natürlich für ihren Chef zu erreichen – so auch an diesem kalten, klaren Wintertag, den 7. Januar 2017. Während des Telefonates versucht Louis, seine Mutter auf sich aufmerksam zu machen, aber sie schenkt ihm keine Beachtung. Sie hat hart für ihre Karriere gekämpft und auf „mütterliche Befindlichkeiten“ wird in dem Konzern keine Rücksicht genommen. Doch dann kommt alles anders. Louis verunglückt mit seinem Skateboard und überlebt schwer verletzt. Vier Wochen geben ihm die Ärzte Zeit, um aus dem Koma zu erwachen, ansonsten haben sie wenig Hoffnung. Als Thelma schon fast zu verzweifeln droht, findet sie in Louis Zimmer eine Liste mit Dingen, die er erleben möchte, bevor er stirbt. Sie beginnt, die Liste abzuarbeiten und Louis Wünsche einen nach dem anderen zu erfüllen – voller Hoffnung, dass er dadurch seinen Lebenswillen wiederfindet und aus dem Koma erwacht. Auf ihren Reisen findet Thelma neue und alte Verbündete, vor allem aber findet sie zu sich selbst und stellt fest, welche Dinge im Leben wirklich zählen.

Meine Meinung:

Der Roman hat mich total ergriffen und gefesselt. Thelma erscheint glaubwürdig und authentisch, sowohl in ihrer Rolle als Karrierefrau als auch in der Wandlung, die sie durchlebt. Man fühlt mit ihr mit, fühlt ihren Schmerz und ihre Verzweiflung. Und nicht nur Thelma erzählt die Situation aus ihrer Sicht; man erfährt auch, was Louis denkt und fühlt, wenn die Erzählperspektive zwischen den beiden wechselt.

Im Buch gibt es ein Zitat, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist und mich zum Nachdenken gebracht hat:

„In dieser Nacht begriff ich, dass die Momente im Leben, an die man sich später gern erinnert, jene sind, die man in jugendlicher Leichtigkeit verbracht hat. Und dass keine Zielstrebigkeit, so vernünftig sie auch sein mag, so glücklich macht wie ein Tag, den man in aller Unbekümmertheit genutzt hat.

Ist es nicht so, dass man das im Alltagstrott oft vergisst? Das Leben zu feiern, unbekümmert zu sein und aus jedem Tag das beste zu machen, egal was er bringt. Nicht immer nur den Verstand Oberhand gewinnen zu lassen und alles abzuwägen, sondern einfach mal auf das Herz zu hören. Beim Lesen des Buches wird einem noch einmal vor Augen gehalten, dass Alltag und Struktur, ja auch Karriere wichtig sind – man sich dabei aber auch immer wieder Zeit nehmen sollte: für sich selbst und für diejenigen, die man am meisten liebt.

Von daher möchte ich euch raten: Lest dieses Buch! Es ist eine wunderschöne, traurige, zum Nachdenken anregende, aber auch mutmachende Geschichte. Ich gebe ihr volle 5 von 5 Produktforscher-Punkten.
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Bibliographische Angaben:

Sandrel, Julien
Das Zimmer der Wunder
Penguin Verlag
ISBN: 987-3-328-10404-9
10,00 Euro

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